Die USA könnten ihre militärischen Fähigkeiten im Mittleren Osten auf eine neue Stufe heben. Berichten zufolge hat die US-Luftwaffe mehrere B-2-Tarnkappenbomber vom Luftwaffenstützpunkt Whiteman in Missouri zu einem strategischen Stützpunkt auf Guam im Westpazifik verlegt. Der israelische Sender KAN berichtete am Samstag als Erster über die Bewegung, gefolgt von weiteren Medien, die Flugverfolgungsdaten auswerteten.
Guam liegt rund 9000 Kilometer vom Iran entfernt – deutlich näher als Missouri. Die hochmodernen B-2-Bomber des Herstellers Northrop wurden von insgesamt vier Boeing KC-46 Pegasus-Tankflugzeugen begleitet. Zwei der Tanker betankten die Bomber bereits über dem Pazifik, während die anderen beiden in sicherem Abstand folgen. Weitere zwei Tankflugzeuge hoben nördlich von San Francisco ab und sollen später auf Hawaii einen weiteren Tankstopp durchführen.Die Verlegung der B-2-Bomber sorgt für Spekulationen: Plant die US-Regierung einen Angriff auf das iranische Atomprogramm? Insbesondere die unterirdischen Atomanlagen in Fordo (auch Fordow genannt) gelten als schwer angreifbar. Doch genau hier könnte der B-2 Spirit seine Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Der B-2 Spirit ist einer der modernsten und teuersten Militärflieger der Welt. Mit einem Stückpreis von etwa 2,1 Milliarden US-Dollar (ca. 1,82 Milliarden Euro) ist er das teuerste Kampfflugzeug aller Zeiten – und wurde lediglich 21 Mal gebaut. Seine Tarnkappentechnologie ermöglicht es ihm, selbst in Gegenden mit hoch entwickelten Luftabwehrsystemen unentdeckt zu operieren. Eine seiner wichtigsten Waffen ist die GBU-57A/B MOP (Massive Ordnance Penetrator), die größte konventionelle Bombe im Arsenal der USA. Diese 6,2 Meter lange und 13.600 Kilogramm schwere Bunkerbrecherbombe kann bis zu 60 Meter tief in Beton eindringen. Damit wäre sie ideal geeignet, um die schwer gesicherten iranischen Atomanlagen in Fordo anzugreifen, die von massiven Betonschichten geschützt sind.