Parallel zu den humanitären Bemühungen will die Bundesregierung den Druck auf die Hamas erhöhen, einem Waffenstillstand zuzustimmen. "Es müssen alle Kanäle genutzt werden“, forderte Merz. Zugleich mahnte er die Freilassung aller Geiseln, die bei dem brutalen Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt wurden. Darunter befinden sich auch deutsche Staatsbürger. "Für die Bundesregierung steht außer Zweifel, dass es der grausame und unmenschliche Terror der Hamas war, der die Kämpfe in Gaza ausgelöst hat“, betonte der Kanzler. Während Frankreich die Anerkennung eines palästinensischen Staates anstrebt, pocht Deutschland auf eine klare Voraussetzung: Die radikal-islamische Hamas muss entwaffnet werden. Ein künftiger palästinensischer Staat dürfe nicht unter der Kontrolle dieser Terrororganisation stehen, so Merz.
Der Kanzler appellierte auch an Israel, seinen Beitrag zur Deeskalation zu leisten. Es dürfe keine weiteren Vertreibungen aus dem Gazastreifen geben, forderte Merz. Zudem sprach er sich gegen die Siedlungspolitik im Westjordanland aus. "Die Menschen in der gesamten Region müssen eine Chance bekommen, in Frieden und Freiheit zusammenzuleben“, sagte er. Noch am Montagabend wollte Merz mit Israels Premier Benjamin Netanjahu telefonieren, um die aktuelle Lage zu besprechen. Außenminister Wadephul wird zudem voraussichtlich am Donnerstag in die Region reisen, um die diplomatischen Bemühungen voranzutreiben.
Die Luftbrücke ist ein erster Schritt, um die Not in Gaza zu lindern. Doch die Herausforderungen bleiben gewaltig. Der Konflikt zwischen Israel und der Hamas ist tief verwurzelt, und die Spannungen in der Region drohen weiter zu eskalieren. Ob die Bemühungen der Bundesregierung ausreichen werden, um eine dauerhafte Lösung zu erreichen, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch: Ohne internationale Zusammenarbeit und entschlossene Diplomatie wird der Weg zum Frieden kaum zu beschreiten sein.